Drei Stunden von San José entfernt in einer grandiosen Berglandschaft liegt die Kleinstadt Greecia. Hier ist das Zentrum der Kooperative mit einigen Tausend Mitgliedern. Von Anfang an waren Kaffee und Zuckerrohr die beiden wichtigsten Produkte. Mit dem Bau der ersten Zuckerfabrik in 1943 konnte der Anspruch mehr Wertschöpfung zu betreiben schon früh umgesetzt werden. Das gleiche gilt für Kaffee wo allerdings einige Jahrzehnte später ebenfalls mit einer Rösterei die Verarbeitung in eigene Hände genommen wurde.

Stand heute ist ein mit modernem Marketing versehene „full service“ Unit.

Professionelle Kaffeeverkoster, junges Marketing Team, die den heimischen Markt plus Export bedienen –  und in dieser Woche erfolgte der erste Auftrag aus China, wo CoopeVictoria für alle Starbucksfilialen den Kaffee liefert! In der großen Region Alajuela sind sie Marktführer und bedienen Geschäfte und den Außer Haus Bereich mit verschiedenen Produkten vom Preiseinstieg bis Gourmet. Sehr beeindruckend.

Nach einem kurzen Besuch der Raffinadefabrik mit 400.000 Tonnen Produktion im Jahr ging es in die Berge zu einem Kaffeebauern.

„Eine intakte Natur ist meine Lebensgrundlage“!

So der Kaffeebauer José Luis Porras (63) zu uns. Er besitzt knapp 4 Hektar von dem er 1,5 ha Kaffee anbaut und auf einem Hektar diverse Gemüsesorten. Der Rest ist Wald den er als Umweltschützer unberührt lässt, so auch seine Kollegen in der Umgebung. Es ist ein Ort erfüllt von unendlich vielem Vogelgezwitscher und einer Sinfonie in Grün. Seine Parzelle erinnert mich an extrem Steillagen an Weinbergen an der Mosel.

Harte Arbeit.

Der Lohn sind 72 Zentner erstklassige Kaffeebohnen. Sein Sohn arbeitet mit und wird die Farm übernehmen – mit dem gleichen Stolz seines Vaters, mit neuen Ideen für den Anbau die er aus vielen Trainings in der Kooperative mitgenommen hat.
Sie haben mit an einer Umweltakademie für junge Menschen gearbeitet. Sie gehen in Schulen und laden Schüler ein die Kooperative und den Kaffeeanbau zu besuchen. Interesse am Landleben zu wecken und Alternative zur Landflucht darzustellen ist einer der größten Herausforderungen überall im globalen Süden. Diese Projekte werden auch mit Fairtrade Prämien finanziert.

Es war für mich ein beeindruckender Tag der gezeigt hat wenn Fairtrade gut läuft wie sich eine Kooperative zu einem starken Marktakteur entwickeln kann und wie gleichzeitig klassischer Anbau einen Beitrag zum Naturschutz bietet und nicht die üblichen Mechanismen der Abholzungen erfolgen. Costa Rica hat mit Sicherheit bessere Voraussetzungen als seine Nachbarländer, aber Fairtrade ist dafür da gute Beispiele als durch die Produzenten Netzwerke aufzubereiten und zu verbreiten!
War ein sehr lehrreicher Tag!!

UND: die Kleinstadt Grecia ist auf Initiative der Kooperative mitten im Bewerbungsprozess die erste Fairtrade Town von Costa Rica zu werden!!!