Ein Beitrag von Timon Lorenz

 

Was ist die Internationale Grüne Woche?

Zunächst muss einmal geklärt werden was die IGW überhaupt ist. Die Internationale Grüne Woche, auch kurz IGW oder Grüne Woche genannt, ist die weltgrößte Verbraucherschau für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau und findet jährlich für 10 Tage in Berlin statt. Auf ihr präsentieren Hersteller und Vermarkter der Agrarindustrie aus der ganzen Welt ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse, sowohl Fachbesuchern als auch einem interessierten Publikum. Im Januar 2020 fand diese nun schon zum 85. Mal statt.

 Fairtrade auf der IGW

Und was macht Fairtrade Deutschland dort? Nun, wir waren mit einem eigenen Stand vertreten und informierten interessierte Besucher*innen verschiedener Nationalitäten und aller Altersstufen über das, was Fairtrade tut, insbesondere im Bereich Klima, da das das große Thema unseres Standes auf der IGW war. Neben verschiedenen Flyern, Broschüren und sonstigem Material konnten sich Besucher*innen auch verschiedene kurze Filmchen bei uns angucken. Dabei ging es um verschiedene Themen wie zum Beispiel die Sustainable Development Goals und das Klima. Natürlich alles mit Fairtrade Bezug. Ein weiterer Faktor, der Besucher*innen zu unserm Stand zog, war eine Art Spiel das sich die Veranstalter*innen ausgedacht hatten. Die Besucher*innen bekamen ein Stempelheft und mussten die einzelnen Stände in der Halle aufsuchen, um sich jeweils einen Stempel abzuholen. Aber den bekamen sie nicht einfach so. Erst mussten sie eine Aufgabe lösen, die sich die Aussteller*innen jeweils selbst ausgesucht hatten. Um unseren Stempel zu bekommen, mussten die Besucher*innen am Stand zunächst ein Quiz über Fairtrade lösen. Wenn sie das geschafft hatten, gab es neben dem Stempel auch noch ein Stück fair gehandelte Schokolade, wozu nur wenige nein sagen konnten. Um das Thema Fairtrade und Klima etwas anschaulicher zu machen, präsentierten wir auf unserem Stand zudem einen kleinen Kochofen, welcher bei den Fairtrade Produzent*innen im globalen Süden oft nur durch die Fairtrade Prämie finanziert werden kann. Jetzt fragt man sich vielleicht, was ein Kochofen mit dem Klima zu tun hat. Naja, so einiges: Durch die spezielle Isolierung des Ofens braucht man weniger Holz. Es entstehen also deutlich weniger CO2 Emissionen und außerdem wird der Abholzung des Regenwalds entgegengewirkt. Das weckte auch das Interesse eines gewissen Ministers.

Fairtrade und der Entwicklungsminister

Wie auch ein paar Mitgliedsorganisationen wie z.B. Misereor, Brot für die Welt, die Welthungerhilfe lag der Stand von TransFair in der Halle des BMZ, also des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, die unter dem Motto „EINEWELT – unsere Verantwortung“ stand. Anlässlich der Eröffnung der Halle erschien auch der Entwicklungsminister Gerd Müller persönlich. Bei seinem Rundgang durch die Halle schaute er auch bei unserem Stand vorbei und hörte interessiert Dieter Overath zu, der ihm die Hintergründe eben jenes Kochofens an unserem Stand erklärte. Nach einigen Fotos ging es für Herrn Müller dann auch schon weiter. Später konnte man ihm dann auch auf der Bühne der Halle wiedersehen und zuhören, wie er diese offiziell eröffnete. Im Laufe des Tages fand auf der Bühne ein reges Programm, wie zum Beispiel eine Live Kochshow oder eine spektakuläre Tanzeinlage, statt.

 

 

Wer war sonst noch da?

Neben Fairtrade waren natürlich noch unzählige andere Aussteller*innen auf der IGW vertreten. Von Ministerien über Street Food Anbieter bis hin zu Rinderzüchtern war alles dabei. Auch einige unserer Mitgliedsorganisationen waren auf der IGW zu finden. Brot für die Welt, die Welthungerhilfe, Misereor, die Katholische Landjugendbewegung, die Katholische Landvolkbewegung und die Heinrich Böll Stiftung hatten alle einen kreativ eingerichteten Stand und gaben sehr gerne Auskunft über ihre Arbeit. Besonders die Mitglieder der Katholische Landjugendbewegung freuten sich über meinen Besuch, da ich ihnen zusätzliche Materialien für ihren Stand mitbrachte. Daraufhin bekam ich auch prompt ein kleines Büchlein geschenkt, was mir als Lektüre für den Rückweg nach Köln diente.

Abschließend lässt sich sagen, dass die IGW eine wirklich sehr lohnende Veranstaltung mit vielen verschiedenen Fassetten ist, die aus meiner Sicht sowohl für Besucher als auch für Aussteller wie Fairtrade Deutschland sehr interessant ist. Unter anderem auch um den fairen Handel zu verbreiten und ein Bewusstsein dafür in der Zivilgesellschaft zu schaffen. Die Menge an Besuchern auf der IGW kann da schon helfen.

 

 

Fotos: Fairtrade / Santiago Engelhardt, Timon Lorenz