Das schöne Piazetta im historischen Kölner Rathaus diente am 25. Juni 2018 ausnahmsweise nicht der Kulisse einer Eheschließung, sondern vereinte Aktive aus Fairtrade-Towns in NRW, die gemeinsam eine nachhaltige Zukunft gestalten. Kommunen und Zivilgesellschaft lernen sich über die Fairtrade-Towns Kampagne kennen und tragen wesentlich zum Wandel der Stadt bei, so fasste es die stellvertretende Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes in ihrer Begrüßungsrede zusammen. In Köln ist der faire Handel das ganze Jahr über präsent, mit Aktionen wie der Fairen Meile, dem Cologne Songcontest oder der Fair Trade Night zur Fairen Woche. Es gibt viele Schnittstellen verschiedener Akteur*innen und das Engagement reicht von jung bis alt.

Kultureller Wandel: Die Geschichte neu erzählen

Der Vortrag von Eva Leipprand beleuchtet daraufhin die Dimension der Kultur im Nachhaltigkeitsdiskurs aus politischer, ökonomischer und ethischer Perspektive und zeichnete zunächst ein trübes Bild unserer wachstumsorientieren Gesellschaft, in der überwiegend das Recht des Stärkeren gilt. Gleichzeitig machte Sie deutlich, dass die gesellschaftliche Transformation davon lebt, die Geschichte neu zu erzählen. Der Mensch möchte auch Teil von etwas sein, dass wesentlicher und edler sei als er selbst. So läge es an uns, den „Mythos eines guten Lebens“ mit neuen Bildern zu besetzen und den Fortschritt neu zu definieren. Nach diesem philosophischen Input kamen die Zuhörer*innen spürbar ins Grübeln.

Engagement Jetzt: Mut, Argumente und Verbündete

Mit dem Sprung ins Jetzt, nämlich wo wir in NRW stehen und was Verbündete bereits gemeinsam schaffen, haben die Podiumsgäste und einige Stimmen aus dem Publikum mitreißend diskutiert. Dabei wurden auch Erfahrungen ausgetauscht, wie man bspw. faire Beschaffung in der Kommune voranbringen kann: Man brauche insbesondere Mut, Argumente und Verbündete. Die Kosten fallen meistens nicht sehr viel höher aus, so eine Vertreterin der Stadt Köln. Da der persönliche Austausch im Vordergrund der Tagung stand, wurde die Mittagspause mit einer Aufgabe verbunden: Lernen Sie fünf neue Menschen kennen. Ich habe es geschafft und neben Gesprächen mit Verbündeten auch viele neue Menschen kennengelernt.

Die Stimmung nach den Workshops, wurde zum Abschluss auch im Publikum deutlich. Trotz aller globalen und kulturellen Herausforderungen geht es darum, sich gegenseitig zu stärken und zu motivieren!

Mein Fazit: Vernetzungstreffen wie das der Fairtrade-Towns stehen für den kulturellen Wandel einer Gesellschaft, die nicht nur konsumiert, sondern mitgestaltet und ein Teil von etwas Größerem sein möchte.