„It`s time to be fair“….

so lautete einer der sechs Songs, die im Rahmen des Finale des Cologne Song Contests von ganzen Schulklassen und Schülerbands aus Köln am letzten Dienstag im Forum der Volkshochschule im Museum am Neumarkt performt wurden. Der von der Plan Aktionsgruppe Köln und anderen gemeinnützigen Vereinen organisierte Song Contest fand bereits zum zweiten Mal statt und knüpfte an den großen Erfolg vom vorherigen Jahr an. Für mich als Praktikantin aus einer anderen Abteilung war dies eine tolle Möglichkeit, die Arbeit des PR- beziehungsweise Kampagnen-Teams kennenzulernen, da Trans Fair e.V. auch mit einem Jurymitglied vertreten war. Das Thema des Song Contests in diesem Jahr war nämlich der faire Handel.

Mit gut recherchierten Texten präsentierten sich die Schülerinnen und Schüler nach einer Begrüßung der Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes auf der Bühne der Volkshochschule. Die selbst geschrieben und komponierten Musikstücke drehten sich allesamt um den fairen Handel. Dazu beschäftigten sich die teilnehmenden Schulen in der Vorbereitung mit globaler Gerechtigkeit und nachhaltigen Konsum. Auch die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, die „Sustainable Development Goals“ der Vereinten Nationen wurden auf beeindruckende Weise aufgriffen. Wie die Musikstücke erarbeitet wurden und wie die Schüler sich auch selbstständig dem Thema widmeten, wurde in kurzen Videos vor den einzelnen Auftritten der Teilnehmer präsentiert. Als besonderes Highlight stach dabei die Unterstützung der Band-Paten heraus. Die Kölner Band Miljö begeistert die Zuschauer mit einem Auftritt am Ende des Wettbewerbs

Einige bekannte Kölner Musiker und Bands wie zum Beispiel Björn Heuser und Kuhl un de Gäng begleiteten die Schüler und Schülerinnen bei der Komposition der Lieder als Coaches. Außerdem ließen sie es sich nicht nehmen am Tag des Finales als moralische Unterstützung im Publikum ihre Paten anzufeuern. Als Schirmheer der Veranstaltung durch einen Auftritt am Ende und gleichzeitig als Band-Pate einer Schule fungierte die Band Miljö. Der Frontmann Mike Kremer war sichtlich angetan von dem Event: „Musik kennt weder sprachliche noch geographische oder ethnische Grenzen“

Zwei Fairtrade-Schools unter den Favoriten

Insgesamt beteiligten sich 18 Schulen mit ihren Klassen, Musik-AGs und Schülerbands. Unter den 6 Finalisten, die von der Jury ausgewählt wurden und dann am 3. Juli live vor großem Publikum performen durften befanden sich auch zwei Fairtrade-Schools. Die Gemeinschaftsgrundschule Irisweg, die nebenbei auch die erste Fairtrade-School Deutschlands ist, war mit 30 Schülern und Schülerinnen der Rabenklasse vertreten und erreichte mit ihrem Song „Gerechtigkeit siegt“ den zweiten Platz. Auch die zweite Fairtrade-School, die Lise-Meitner-Gesamtschule Portz, konnte das Publikum mit dem gefühlvollen Song „Stell dir vor“, der in Zusammenarbeit mit der Schülerband und der Schülerfirma Ökotec entstand, begeistern.

Als Sieger aus dem Song Contest ging aber schließlich die Schülerband Pänzpunk, bei der die Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Schulen stammen, hervor. Mit ihrem mitreißenden Refrain „Es gibt nicht 5, 4, 3, 2, Nein, nein nur diese eine Welt.“, schaffte sie es das Publikum für sich zu gewinnen und landete knapp aber verdient auf dem ersten Platz.

Mich hat vor allem die Begeisterung, mit der die 6 bis 18-Jährigen Teilnehmer sich präsentierten und sich dem Thema widmeten, beeindruckt. Auf Nachfrage der Moderatorin erklärten einige Kinder den Zuschauern zudem, wie sich persönlich mit dem fairen Handel beschäftigt haben und diesen auch mit in Familie und Alltag mithineintrugen.
So reflektierten sie selbständig die eigene Verantwortlichkeit und betonten die Wichtigkeit eines nachhaltigen Konsums, was sich auch in den Songtexten widerspiegelte. Die Veranstaltung in Form eines Musikwettbewerbs, der Schülerinnen und Schüler dazu motivieren sollte, sich mit den nachhaltigen Entwicklungszielen auseinanderzusetzen, ist meiner Meinung nach eine großartige Idee mit effektiven Potenzial den fairen Handel jungen Menschen nahezubringen.