Diese Woche ist Fashion Revolution Week und weltweit fordern Aktivistinnen und Aktivisten bessere Arbeitsbedingungen in der komplexen textilen Lieferkette. Der fünfte Jahrestag der Katastrophe im bangladeschischen Gebäudekomplex „Rana Plaza“ mit 1.100 Todesopfern, mehreren Tausend Verletzten und weiterhin prekäre Bedingungen bieten einen traurigen Anlass zum fortwährenden Engagement. TransFair e.V. unterstützt die Fashion Revolution Week mit einer Aktionswoche vom 23. bis 29. April und einer Rundreise von Amit Narke und Hasmuskh Dhodi durch verschiedenen Fairtrade-Towns. Amit Narke und Hasmuskh Dhodi arbeiten als Geschäftsführer und Produktionsprüfer bei der indischen Textilfirma Purecotz und beteiligen sich am Fairtrade-Textilstandard und dem dazugehörigen Textilprogramm.

Arbeiterorganisation bei Purecotz
Im Rahmen der Rundreise diskutierten Amit Narke und Hasmukh Dhodi mit Engagierten in Berlin über die Chancen und Herausforderungen für mehr Fairness und bessere Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie. Die Firma Purecotz arbeitet im letzten Produktionsschritt, d.h. in der Konfektionierung der Kleidungsstücke. Vorher fand dann bereits der Anbau sowie die Entkörnung der Baumwolle statt, das Spinnen, Weben und Nassveredeln. Viele Schritte bis zu einem fertigen T-Shirt mit vielen involvierten Arbeiterinnen und Arbeitern. Bei Purecotz bekommen genau sie eine Stimme und können bei sozialen, ökologischen und ökonomischen Belangen mitbestimmen. Alle Arbeiterinnen und Arbeiter erhalten den gesetzlichen Mindestlohn sowie Bonuszahlungen. Langfristig arbeitet Purecotz im Rahmen des Fairtrade-Textilstandards auf existenzsichernde Löhne hin.

Engagierte Diskussion
Gemeinsam mit den Gastgeber*innen, den Mitgründer*innen des T-Shirt Labels dna merch, gab es eine spannende Diskussion in den Räumlichkeiten des FAU Lokal in Berlin. Das Publikum beschäftigte Fragen zur gewerkschaftlichen Organisation, die im Fairtrade-Textilstandard proaktiv gefordert wird, bis hin zu Grenzen von Fairtrade und nötigen politischen Rahmenbedingungen für umfassende Veränderungen. Der Nationale Aktionsplan der Bundesregierung und die Forderung nach einer verbindlichen menschenrechtliche Sorgfaltspflicht für Menschenrechte für Unternehmen wurden ebenso besprochen.

Ein spannender Austausch, der sich in weiteren Fairtrade-Towns darunter Düsseldorf, Köln, Mönchengladbach, Reutlingen und Frankfurt am Main fortsetzt. Mehr unter www.fairtrade-deutschland.de/fashionrevolution