Am Donnerstag, den 10.09.2020 wurden Schüler und Schülerinnen zur Fairtrade- Schüler*innenakademie eingeladen, die den Teilnehmenden Hintergrundinformationen und neueste Entwicklungen aus dem fairen Handel vermittelte. Die Schüler*innenakademie fand in diesem Jahr zum ersten Mal digital statt und wurde von TransFair e.V., Mobile Bildung e.V., Hamburg mal fair, Eine Welt Landesnetzwerk Mecklenburg-Vorpommern und dem Weltladen Top 21 Elmshorn ausgerichtet.

Mit der Fairtrade-Schools-Kampagne wird jungen Menschen die Möglichkeit geboten, sich aktiv für eine bessere Welt einzusetzen und Verantwortung zu übernehmen. Bereits 737 Schulen in Deutschland beteiligen sich an der Kampagne und schaffen so ein Bewusstsein für fairen Handel in der schulischen Bildung.  Die Schüler*innenakademie soll den jungen Menschen dabei die Möglichkeit geben, sich untereinander zu vernetzen und gemeinsam Ideen für die Schule in Workshops zu entwickeln, wie sie auf den fairen Handel in der Schule und darüber hinaus aufmerksam machen können.

Das diesjährige Programm gliederte sich in folgende Programmpunkte und wurde von Mona Offenberg und Sebastian Brumm von „nowwork – Werkstatt für kooperative Organisationen“ moderiert:

  • 9:00-9:30 Uhr: Eröffnung mit Grußwort des Vorstands von TransFair e.V.
  • 9:30-11:00 Uhr: Workshops zum fairen Handel in Kleingruppen
  • 11:00-11:30 Uhr: Pause mit interaktiven Elementen und Möglichkeit zum Austausch
  • 11:30-11:45 Uhr: Liveschaltung aus Tansania: Interview mit Chris Schmeling, Regionalleiter Ostafrika bei FloCert
  • 11:45-12:00 Uhr: Ergebnisvorstellung aus den Workshops und Ausblick
  • 12:00-13:00 Uhr: Verabschiedung und Ausklang mit Möglichkeit zum Austausch

Die Jugendlichen erhielten durch Beiträge des Vorstandes von TransFair e.V. und der Live Schaltung aus Tansania einen spannenden Einblick in die Arbeit von Fairtrade und FloCert. Claudia Brück, Vorstandsmitglieder von TransFair e.V., machte deutlich, wie wichtig das Engagement von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist, um den fairen Handel auch in Zukunft voranzubringen. Auch das Interview mit Chris Schmeling stoß auf reges Interesse und viele interessierte Nachfragen seitens der Jugendlichen. Zudem gab es ein breites Angebot an Workshops, das zuvor gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern in einem Planungstreffen erarbeitet wurde. Die Jugendlichen konnten so je nach Interesse an verschiedenen Workshops teilnehmen, die von unterschiedlichen Organisationen angeboten wurden:

  • Kampagne Fairtrade-Schools – Schule nachhaltig fairändern  
  • Fairtrade und die Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs)
  • Die Reise (d)eines Smartphones
  • #sporthandeltfair – auch an deiner Schule?
  • Klimawandel – eine Herausforderung für den Fairen Handel
  • Unsere Kleidung – nachhaltig und fair?
  • Fairer Handel und Kinderrechte
  • Kakao und Schokolade aus Ghana – live aus dem Land des Kakaos

Ich habe Lisa Hermann, Leitung Kampagnen bei TransFair e.V., bei dem Workshop „Fairtrade und die Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs)“ unterstützt. Leider wurde der Workshop durch eine Serverstörung unterbrochen. Trotz der technischen Herausforderungen konnten die Best Practice Beispiele zwei engagierter Schülerinnen dargestellt werden, die von Veranstaltungen zum Fairen Handel an ihrer Schule berichteten. Ich fand es sehr beeindruckend, wie viel Energie und Einsatz die Schüler*innen neben den regulären schulischen Aufgaben in die Aktionen investieren. Die Jugendlichen wirkten auf mich sehr motiviert und brachten durch ihre Fragen immer wieder neue Perspektiven in die Diskussionen ein. Ich bin in Norddeutschland zur Schule gegangen und hatte in der Schule leider keinen großen Kontakt mit der Thematik des fairen Handels. Im Nachhinein hätte ich mir gewünscht, dass diese Themen an meiner ehemaligen Schule mehr Anklang gefunden hätten. Ich finde es unerlässlich, Schüler*innen die Möglichkeit zu geben, selbstständig Projekte zu erarbeiten und gleichzeitig für Menschenrechte und Umweltschutz einzutreten. Die Schüler*innenakademie und die Fairtrade-Schools-Kampagne ist meiner Meinung nach ein unglaublich wichtiger Teil von Fairtrade, da junge Menschen durch die Kampagne sensibilisiert werden und sich untereinander vernetzen können.  

Auch die abschließende Präsentation der Ergebnisse bestätigte meinen Eindruck und zeigte, dass die Schüler*innen in allen Workshops interessante Inhalte erarbeitet haben und ein Raum für gemeinsamen Austausch geschaffen wurde. Die Abschlussrunde bestätigte, dass die Schüler*innenakademie trotz des digitalen Formats gut angenommen wurde und neue Ideen für das eigene Engagement an der Schule entwickelt werden konnten.