Am Donnerstag 26.4.2018 startete der Tag für unsere indischen Gäste in den Räumen von Fairtrade Deutschland mit einem vegetarischen Frühstück und vielen interessierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Vorstandsvorsitzender Dieter Overath eröffnete das Buffet mit einem herzlichen Willkommen und Dank an die Gäste Amit Narke und Hasmukh Dhodi.

Nach der Stärkung und einem Zwischenstopp im Kölner Dom und einem Schlenker an den Rhein ging es mit dem Zug nach Mönchengladbach. Dort hatten die Studentinnen und Studenten der Fachhochschule Niederrhein (Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik) den Vorlesungsraum mit den Ergebnissen ihres SDG-Projekts wunderschön kreativ gestaltet: Eine Ausstellung der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals – kurz SDGs).
Lange nicht gesehen und trotzdem wiedererkannt

Für mich war es ein großartiges Wiedersehen mit der Hochschule, an der ich vor über 20 Jahren selber im Hörsaal mit rauchendem Kopf gesessen, Schnittmuster gezeichnet und später mit Grafis digital erstellt habe. Die Zeiten an der ratternden Nähmaschine sind für mich nach Tätigkeiten in der Maßkonfektion, im DOB-Einkauf für den Versandhandel und als Produktmanagerin für Berufsbekleidung vorbei. Heute bin ich bei Fairtrade für den Fairtrade-Textilstandard und das -Textilprogramm zuständig. Daher war es für mich besonders interessant den Tag mit Amit und Hasmukh verbringen zu können.

Purecotz ecolifestyles steht für öko-faire Mode

Purecotz nimmt bereits am Fairtrade-Textilprogramm teil und steht kurz vor der Zertifizierung nach dem Fairtrade-Textilstandard. Nicht nur auf den Veranstaltungen der Rundreise wurde angeregt diskutiert. Auch intern konnten wir die gemeinsame Zeit miteinander gut nutzen, um mal nicht nur per E-Mail oder Skype miteinander zu kommunizieren. Kulturelle Brücken lassen sich leichter gemeinsam Hand in Hand überqueren.
Genauso wie mir vor Ort in Indien viele Dinge begreiflicher sind, wenn ich Sie mit eigenen Augen sehe, ging es unseren Gästen auch. Durch die Gespräche auf dem Podium und die Fragen aus dem Publikum haben sie Einblick in die westliche Denkweise erhalten und können nun besser verstehen, wenn wir von Fairtrade mit ihnen über existenzsichernde Löhne (Living Wages) diskutieren und weshalb regelmäßige Kontrollen in Form von Audits so wichtig sind.

Gegenseitiges Verständnis zwischen den indischen Gästen und dem Publikum

Das zeigte sich auch bei den Studierenden, die dem Vortrag von Amit und den Ausführungen von Hasmukh interessiert folgten. Besonders die persönlichen Erfahrungen, die Fotos, die Beschreibung der Lebenswege berührten die Zuhörer*innen. Deutlich wurde, man kann Indien nicht mit deutschen Augen betrachten. Man muss den Blick an die Kultur und die Verhältnisse in der Bekleidungsindustrie dort anpassen. Ich hatte den Eindruck, dass Amit und Hasmukh dies mit ihren fachlichen und emotionalen Ausführungen sehr gut gelungen ist.

Dekan Prof. Dr. Rudolf Voller und seine Student*innen sowie die Vertreter*innen der Fairtrade-Town Mönchengladbach haben uns einen tollen Rahmen für diese Veranstaltung geboten. Wir kommen gerne wieder!

Mehr unter www.fairtrade-deutschland.de/fashionrevolution