Selamat siang! Ich hatte im Oktober die tolle Möglichkeit an dem Fairtrade Asian Pacific Coffee Forum 2022 in Indonesien teilnehmen zu können!

Unser Fairtrade Produzent*innen Netzwerk NAPP organisiert regelmäßig für Kooperativen, Händler*innen und Interessierte sogenannte Coffee Forums. In den Foren können sich Vertreter*innen von Kooperativen gegenseitig austauschen und so voneinander lernen.

Commercial Partner*innen, wie Händler*innen, Exporteur*innen und Importeur*innen beschreiben ihre Perspektive auf den fairen Handel und die Aussichten ihrer Fairtrade Aktivitäten.
Alle Teilnehmenden haben in Workshops die Möglichkeit Rückmeldung an uns/Fairtrade zu den Fairtrade-Aktivitäten vor Ort zu geben und Input in die bestehende Strategie und geplanten Programme zu geben.

Das Coffee Forum 2022

Das diesjährige Asia Pacific Coffee Forum fand Ende Oktober in Indonesien statt. Kooperativen aus Indonesien, Indien, Vietnam, Thailand, Myanmar, Laos, den Philippinen und Osttimor tauschten sich über ihre Ernten, Produktionsbedingungen und den Kaffee-Verkauf aus. In den jeweiligen Ländern gibt es ähnliche Herausforderungen, wie zum Beispiel die Herausforderungen im Umgang mit der Klimakrise, aber auch sehr unterschiedliche Realitäten bei den Arbeits- und Lebensbedingungen.

Meinen Fairtrade-Kolleg*innen ist dies bewusst und planen in die Fairtrade Strategie und Aktivitäten allgemeinerer Unterstützung wie Hilfe bei der Vermarktung des Kleinbäuer*innen-Kaffees ein, helfen aber auch bei länderspezifischen Herausforderungen, beispielsweise einem Versicherungsmodell gegen Klimawandelschäden in Indonesien. Das Coffee Forum 2022 wurde entsprechend genutzt, um verschiedenste Perspektiven und Rückmeldungen zu sammeln und zu besprechen, um darauf aufbauend die Fairtrade-Aktivitäten weiter an die Bedürfnisse der Kooperativen anzupassen.

Besuche auf Kaffee-Plantagen

Vor dem Forum konnte ich mit zwei meiner indonesischen Kolleg*innen und einer Kollegin aus Indien zwei Kaffee Kooperativen im Westen Indonesiens, in der Kaffeeregion Aceh besuchen. Total beeindruckend, nun endlich die Kaffeefelder selbst betreten, die Kaffeepflanzen anfassen und sogar einige rote Kaffeekirschen selbst ernten zu können! Wir sprachen mit Frauen aus der Frauen-Kooperative KOKOWAGAYO, die uns von ihren besonderen Schwierigkeiten erzählte und erklärte, dass die Kooperative sich nun gut etabliert hat. Bei unserem Besuch bei der Kooperative Garmindo tauschten wir uns über ökologischere Anbaumethoden aus und besprachen den speziellen Agroforst-Ansatz der Kooperative.

Meine Kolleg*innen führen mit den Kooperativenmitgliedern Schulungen durch und unterstützen bei der Professionalisierung. So wurden beispielsweise Entpulper, die die Außenhaut der Kaffeekirschen und einen Teil des Kaffee-fruchtfleisches entfernen, von Fairtrade für die Kooperativen gekauft.

Die Fairtrade-Kolleg*innen stehen also in engem und gutem Kontakt mit den Kooperativen. Eine der indonesischen Fairtrade-Kolleg*innen kommt sogar aus dieser Region und spricht den örtlichen Dialekt. Sie kennt also die Lebens- und Anbaumethoden der Menschen sehr gut und kann die Kleinbäuer*innen entsprechend gut unterstützen. 

Besondere Momente

Neben der inhaltlichen Gespräche kam auch der Spaß nicht zu kurz. Ich hatte trotz keiner gemeinsamen Sprache (die meisten Bäuer*innen sprechen kein Englisch) wunderbare Momente mit den Bäuer*innen, beispielsweise wenn mir gezeigt wurde, wie die Kaffeekirschen zu pflücken sind, beim gemeinsamen Essen von frittierten Bananen oder auch auf dem Weg zum Kaffeefeld.

Ich bin den Bäuer*innen und Kooperativen und auch meinen Fairtrade-Kolleg*innen sehr dankbar, dass sie sich so viel Zeit für mich und meine ganzen Fragen genommen haben und mir so viel über den Kaffeeanbau und Kaffeeverarbeitung gezeigt haben!