Honigbrot, Honigkuchen, Honig im Tee – wir lieben das flüssige Gold der Bienen. Aber Bienen können noch mehr: Sie sind auch die wertvollsten Bestäuberinnen der Welt.
Die Biene: Managerin unseres Ökosystems
Für die Biodiversität sind Bienen von elementarer Bedeutung. Durch die Bestäubung von Pflanzen sorgen sie gemeinsam mit anderen Insekten für den Fortbestand und die Vielfalt von Nahrungs- und Heilmittelpflanzen, erklärt Miguel Angel Munguia vom lateinamerikanischen Fairtrade-Produzentennetzwerk CLAC (Coordinadora Latinoamericana y del Caribe de Comercio Justo) und Präsident des Honignetzwerks:
„Bienen sind von lebenswichtiger Bedeutung für das Leben der Menschen und die Umwelt. Sie bestäuben die Blüten von mehr als 70% der Lebensmittel. Der aus dem gesammelten Nektar gewonnene Honig ist auch ein für die Gesundheit geschätztes Lebensmittel.“
Miguel Angel Munguia vom lateinamerikanischen Fairtrade-Produzentennetzwerk CLAC
Spätestens seit der Doku „More than Honey“ (2012) über das weltweite Bienensterben wissen wir: Dass wir uns um Bienen kümmern, ist wichtiger denn je. Dazu gehört neben dem Wohlergehen der Bienen auch das Wohlergehen der Imker*innen, Familien und Organisationen, die sich mit nahhaltiger Imkerei beschaffen.
80 Millionen Kilo Honig
Fast 1 kg Honig essen wir pro Person und Jahr in Deutschland. Das sind 80 Millionen Kilo Honig im Jahr. Für diese große Nachfrage reicht die heimische Produktion – auch aufgrund der klimatischen Bedingungen – nicht aus. Deshalb wird ein großer Teil des hierzulande verzehrten Honigs aus Regionen der Welt importiert, wo klimatisch und botanisch optimale Bedingungen für mehrere Ernten pro Jahr herrschen.
Honig – Brotaufstrich und Broterwerb
In Lateinamerika und der Karibik gibt es 27 Organisationen, die als Produzenten von Fairtrade-Honig zertifiziert sind. Eine dieser hauptberuflichen Imkerinnen ist Dalila Tema Gómez. Sie ist Imkerin bei der Fairtrade Honig-Kooperative Copiasuro in Guatemala. Die Kooperative sammelt und vermarktet Honig aus Bienenstöcken von Kleinimker*innen in den Regionen San Marcos, Quetzaltenango, Huehuetenango und Alta Verapaz im Hoch- und Tiefland Guatemalas. Dalila erklärt, warum es sich für sie und die Bienen lohnt, Teil der Fairtrade-Kooperative zu sein:
„Durch Fairtrade-Projekte konnten wir Maßnahmen wie die Erneuerung von Königinnen und die Wiederaufforstung mit einheimischen Pflanzen durchführen. Somit konnten wir die Bienenpopulationen schützen und die Produktion von Qualitätshonig erhalten.“
Dalila Tema Gómez, Imkerin bei der Fairtrade Honig-Kooperative Copiasuro, Guatemala
Viele Produzent*innen, die andere Fairtrade-Produkte anbauen, sind zusätzlich Imker*innen, um ihre Produktion zu diversifizieren: Für viele Kleinbauernfamilien ist also Honig ein wichtiges Nebenprodukt. Durch den Verkauf von Honig können sie zusätzlich zur Produktion von Agrarprodukten ihr Einkommen verbessern.
Gesund für Körper und Geist
Honig ist ein Naturprodukt. Es enthält viele verschiedene Nährstoffe, Spurenelemente, Vitamine und Mineralstoffe. Dadurch werden die körpereigenen Abwehrkräfte gestärkt und Heilungsprozesse gefördert. Zudem wirkt Honig feuchtigkeitsspendend und entzündungshemmend. Durch den hohen Phosphorgehalt beruhigt er Geist und Seele und ist somit ein echtes Superfood.
Fairtrade-Honig kaufen und Imker*innen unterstützen
Mit dem Kauf von Fairtrade-Honig werden Kleinbauernfamilien unterstützt, die ihren Honig über Kooperativen im fairen Handel vermarkten. Der Honig von der Kooperative Copiasuro, zu der Imkerin Dalila gehört, steckt zum Beispiel im Flotte-Biene Blütenhonig aus Lateinamerika von Langnese Honig.
Mehr Infos über Fairtrade-Honig
Website der CLAC (span./engl.)