Heute stellen wir euch Ganesh Anantharaman, den Gründer des nachhaltigen Textilunternehmens SAGS Apparels, vor. Ganesh gründete das Unternehmen 2005 zusammen mit seinem Bruder. Ihre Mission: Eine sozial und ökologisch verträgliche Produktion, die weder Mensch noch Natur ausbeutet. Jetzt produzieren sie die neue Merchandise-Kollektion des VfB Stuttgart.
Ganesh Anantharaman: Aus eigener Erfahrung besser machen
Die Mission der Beiden kommt nicht von ungefähr. Ganesh hat selbst in einer Textilfabrik gearbeitet, sein Bruder in einer Färberei. Sie besitzen nicht nur das Know-How, wenn es um die Herstellung von Kleidung geht, sondern wissen auch um die oftmals prekäre Situation der Arbeiter*innen. Aus ihrer Erfahrung heraus ist der Ansatz entstanden, Nachhaltigkeit und Fairness in die Textilproduktion zu bringen – vor Ort und mit direkter Auswirkung auf die Lebensqualität von Arberiter*innen.
Nachhaltigkeit: SAGS leistet Pionierarbeit
Wenn man Ganesh nach Nachhaltigkeit in der Textilindustrie fragt, berichtet er von einigen Jahren harter Arbeit, bis das Konzept überhaupt angeschlagen hat. Fast fünf Jahre haben er und sein Bruder investiert, um mit den richtigen Partner*innen Nachhaltigkeitskonzepte zu entwickeln und gleichzeitig eine Vermarktungsstrategie umzusetzen.
Als wir SAGS Apparels gegründet haben, waren weder Kunden noch Endverbraucher bereit, mehr für nachhaltige Produktionsmethoden zu bezahlen.
Heute ist Fairtrade ein wichtiger Partner, gerade wenn es darum geht, den Mehrwert der nachhaltigen Textilien für Kunden sichtbar zu machen. Gemeinsam mit dem Textilunternehmen Brands Fashion aus Buchholz in der Nordheide finden die fair produzierten Textilien von SAGS mittlerweile ihren Weg auf den euopräischen Markt.
Der Fairtrade-Textilstandard: Fairtrade-Prinzipien entlang der Lieferkette
Die Produktion nach Fairtrade-Textilstandard ist der nächste logische Schritt für das Unternehmen. Der große Vorteil daran ist, dass auch externe Partner*innen damit die Prinzipien von SAGS übernehmen.Ganesh erklärt:
Der Fairtrade-Textilstandard ist anders als alle anderen Sozial- und Umweltstandards, denn er deckt alle Schritte vom Baumwollfeld bis zum fertigen Produkt ab. Das war gerade zu Beginn eine große Herausforderung. Viele der Arbeitsschritte wie das Färben oder das Stricken der Stoffe liegen nicht in unserer Hand. Es mussten also zunächst alle Teile der Lieferkette überzeugt werden.
Mit dem Textilstandard wird zum Beispiel sichergestellt, dass keine Kinderarbeit in der Produktion stattfindet. Außerhalb enthält er einen umfassenden Katalog zu Arbeiterrechten, existenzischernden Einkommen und Gesundheitmaßnahmen, die eingehalten werden müssen.
Nachhaltigkeit zurliebe von Arbeiter*innen und Umwelt
SAGS gibt sich nicht mit gängigen Maßnahmen der Nachhaltigkeit zufrieden. Ein umfassendes Recyclingprogramm sorgt dafür, dass nicht nur das gesamte Regenwasser auf dem Gelände genutzt wird, sondern auch alle Abfälle erneut in den Produktionskreislauf einfließen. Solarpanels auf dem Fabrikgelände generieren mit bis zu 80 Prozent im Sommer und 60 Prozent im Winter den Großteil der benötigten Energie.
Eine Doppelfunktion hat der große Kräutergarten auf dem Dach des Fabrikgebäudes: Einerseits können sich alle Beschäftigten an den Kräutern bedienen und andererseits kühlt die Vegetation das Gebäude, indem sie Sonnenlicht abfängt. Zusammen mit den Solarpanels auf dem Dach klimatisiert sich das Gebäude damit quasi von selbst – zur Freude der Beschäftigten.
Neu von SAGS: Die Fairtrade-Kollektion des VfB Stuttgart
An dieser Stelle kommt der VfB Stuttgart ins Spiel. Die neue Merch-Kollektion des Bundesligaclubs stammt von SAGS Apparels und ist nach Fairtrade-Textilstandard produziert.
Damit geht der Verein einen wichtigen Schritt hin zur Nachhaltigkeit im Sportartikel- und Textilbereich. Die Entscheidung für Fairtrade-Artikel bedeutet eine Positionierung: für Transparenz und Fairness vom Baumwollfeld bis in den Fanshop.
Mehr Infos zur neuen VfB-Kollektion von SAGS Apparel.
1 Kommentar zu „#Storybox: Ganesh Anantharaman und der VfB Stuttgart“
Sehr geehrte Damen und Herren,
wie kann ich so ein Konzept einem 3.Liga Verein anbieten?
Gibt es die Möglichkeit an der Lieferkette, deren Transparenz und Nachhaltigkeit teilzunehmen, bzw. weiterzuempfehlen?
Seit Jahren versuche ich in meiner Arbeit okologisch sowie ethisch korrekt zu handeln, andere zu überzeugen nur fehlt das „wie“, ich suche ein überzeugendes Win-Win-Konzept.
Als Textilbetriebswirtin/Nachhaltigkeitsbeauftragten bin ich bereits bei Ihnen auf der Neonit in Berlin gewesen, nur leider fehlten zu der Zeit Qualitäten/Überzeugungen Preis-/Leistungsangebote um, bei den „Alteingesessenen“, herkömmliche Ware zu ersetzten.
Freue mich sehr über eine Antwort!
MfG E.Klöpper