Amit Narke (links) und Hasmukh Dodhi (rechts) von Purecotz ecolifestyles aus Indien. Bild: Dominik Jakob

#PushFairtrade: Haben Amit und Hasmukh deine Kleidung gemacht?

Geschrieben von Juliane Roux

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#WhoMadeMyClothes?

Das ist die zentrale Frage der Aktionswoche zur Fashion Revolution. Beantworten können diese Frage am besten die Beschäftigten der Textilindustrie selbst. Deshalb haben wir von Fairtrade Deutschland den Fabrikmanager Amit Narke und seinen Mitarbeiter Hasmukh Dhodi vom indischen Textilunternehmen Purecotz ecolifestyles zu einer Vortragsreise durch Deutschland vom 23. bis 28. April eingeladen. Bei öffentlichen Veranstaltungen diskutieren sie über den wahren Preis von „Fast Fashion“, Arbeiterrechte und Gewerkschaften sowie über die Frage nach der Verantwortung von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Öko-soziale Textilproduktion aus Überzeugung

Amit ist der Geschäftsführer von Purecotz ecolifestyles. Der ausgebildete Elektronikingenieur aus Mumbai folgte seiner Leidenschaft für Nachhaltigkeitsthemen und stieg mit der Gründung von Purecotz 1998 in die Welt der öko-fairen Textilproduktion ein. Das Unternehmen verwendet für seine gesamte Textilproduktion 100 Prozent Bio- und Fairtrade-zertifizierte Baumwolle. Amit glaubt, dass nur ein zufriedener Koch ein köstliches Gericht kochen kann. Übertragen auf seine Textilfabrik ist er der Meinung, dass nur glückliche Arbeiterinnen und Arbeiter gute Kleidung herstellen können.

„Fairtrade bedeutet ein besseres Verhältnis zwischen mir und meinen Angestellten“ – so erklärt Amit sein Engagement für Fairtrade. „Meine Mitarbeiter genießen eine stressfreie, saubere und geräumige Arbeitsumgebung. Unser offener Austausch miteinander durch verschiedene Mitarbeiterkomitees schafft eine familiäre Atmosphäre bei der Arbeit.“

Purecotz hat sich dem Fairtrade-Textilprogramm angeschlossen und freut sich darauf, bald nach dem Fairtrade-Textilstandard zertifiziert zu werden. „Dank Fairtrade haben wir auch Kunden wie MELAWEAR aus Deutschland, die an der Einführung existenzsichernder Löhne arbeiten. Das Engagement verbessert zudemdie emotionale Bindung der Arbeitnehmer an unser Unternehmen“, erklärt Amit.

Vom Junior-Schneider zum Supervisor

Hasmukh ist seit der Gründung von Purecotz vor 18 Jahren in der Textilfabrik angestellt. Nach dem Abschluss der 8. Klasse ohne zusätzliche Ausbildung hatte Hasmukh Mühe, einen festen Job zu finden, der seine finanziellen und sozialen Bedürfnisse decken würde. Dann wurde er von Purecotz als Schneider eingestellt. Er nutzte das anregende Umfeld, um zu lernen und zu wachsen. Schließlich stieg er von der Position des Junior-Schneiders zum Floor-Supervisor auf. „Meine Hauptaufgabe ist es, die Produktion qualitativ hochwertiger Kleidungsstücke in der vorgeschriebenen Zeit zu koordinieren“, erklärt Hasmukh. „Wenn die Textilien verarbeitet werden, kommen sie von der Zuschnitt-Abteilung in den Produktionsbereich. Ich bin für den reibungslosen Ablauf zwischen den einzelnen Produktionsschritten zuständig.“

Als Hasmukh bei Purecotz anfing, ging er noch zu Fuß zur Arbeit. Durch seine Arbeit sparte er genügend Geld zusammen und kaufte sich davon ein Fahrrad. Heute ist er stolzer Besitzer eines Autos. Seine Kinder können die Schule besuchen und er hat ein Haus gebaut. Zusätzlich unterstützt er seine Eltern finanziell.

#IMadeYourClothes – Amit und Hasmukh für eine Fashion Revolution

Amit Narke (links) und Hasmukh Dodhi (rechts) von Purecotz ecolifestyles aus Indien. Bild: Dominik Jakob
Amit (links) und Hasmukh (rechts) von Purecotz ecolifestyles. Bild: Dominik Jakob

Hasmukh freut sich darauf, seine Erfahrungen mit Menschen teilen zu können, die er auf seiner Rundreise und den Podiumsdiskussionen in Deutschland treffen wird. „Ich möchte darüber sprechen, wie wir mit Ehrlichkeit, Leidenschaft und Disziplin bei Purecotz arbeiten. Wir legen Wert auf gutes Zeitmanagement und Qualität. Außerdem schätzen wir die ökologische Natur des Kleidungsstücks und achten deshalb bei der Produktion auf die Einhaltung geltender Standards. Unsere Kleidung ist frei von jeglichen gesundheitsschädlichen Stoffen.“

Fairtrade Deutschland ist dankbar für die Möglichkeit, Konsumentinnen und Konsumenten mit Menschen wie Amit und Hasmukh zusammenbringen, die ihre Eindrücke der indischen Textilindustrie live und vor Ort schildern können. Auf den Podiumsdiskussionen der Fashion Revolution Aktionswoche sind alle herzlich dazu eingeladen, die Herausforderungen und Chancen in der Modebranche gemeinsam mit Amit und Hasmukh zu diskutieren.

Alle Infos zu Amits und Hasmukhs Rundreise und Aktionen zur Fashion Revolution Week gibt es hier: www.fairtrade-deutschland.de/fashionrevolution 

Es ist Zeit für eine Fashion Revolution! #PushFairtrade #WhoMadeMyClothes

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