Drei Jahre, drei Kaffeekooperativen und viele Learnings

Kindertagesstätten für rund 250 Kinder, Trainings für Frauen und Jugendliche, neue Maschinen und hochwertigere Ausstattung, um die Qualität der Kaffeeproduktion zu steigern – mit diesen Maßnahmen wollten Fairtrade und Tchibo Kaffeebäuerinnen und -bauern in Honduras eine bessere Zukunft ermöglichen. Mit Erfolg.

Gemeinsame Projekte zwischen Fairtrade und Unternehmen wie Tchibo gibt es einige. Dass am Ende eines solchen Projektes ein Fazit mit allen Beteiligten gezogen wird, ist dagegen neu – erst recht, dass Kaffeeproduzent*innen und weitere Akteure aus Lateinamerika eingeladen werden, um aus den Erfahrungen zu lernen. Zum Abschluss des „Joint Forces“-Projekts von Tchibo und Fairtrade kamen rund 60 Teilnehmende aus Deutschland und Honduras per Videokonferenz zusammen, um sich über die Erfahrungen von drei Jahren Projektarbeit auszutauschen und zu fragen: Was hat das Projekt den Beteiligten Kaffeekooperativen in Honduras gebracht? Wie kann es erfolgreich weiterlaufen? Und welche Erkenntnisse können für künftige Projekte hilfreich sein?

„Für uns geht das Projekt weiter“

„Natürlich ziehen wir Learnings aus so einem Projekt“, sagt Tchibo-Einkäuferin Theda Behrens. Zum Beispiel, dass eine gemeinsame Einführung am Anfang des Projekts wichtig und ein direkter Kontakt das A und O ist. „Die Nähe zu den Farmerinnen und Farmern der Kooperativen und das gemeinsame Kennenlernen waren essenziell. Nur so konnten wir ihre Bedürfnisse erfahren – und sie, wer ihren Kaffee kauft. Beides schafft Vertrauen.“

Wie wichtig die Einbeziehung der Produzent*innen ist, betont auch Karen Patricia Mejia Carvajal, Geschäftsführerin einer der teilnehmenden Kooperativen. „Die Finanzierung eines Projekts ist eine Sache. Aber wenn du es nicht schaffst, es zu deinem eigenen zu machen, ist jeder Cent verschwendet. Genau das hat funktioniert. Deswegen geht das Projekt für uns auch weiter.“ Die Finanzierung der neu erbauten Kindertagesstätten wollen die Kooperativen künftig eigenständig fortführen, genauso wie Weiterbildungsangebote für Jugendliche rund um das Thema Kaffeeproduktion und Qualitätssteigerung.

Auch Startschwierigkeiten gehören dazu

Neben den positiven Ergebnissen des Projektes wurde auch über Startschwierigkeiten offen gesprochen. „Unser Kerngeschäft bei Tchibo ist es, Qualitätskaffee aus verschiedenen Herkunftsländern zu kaufen. Das war gerade zu Beginn eine Herausforderung, die wir aber überwinden konnten. Dass die hohe Qualität nun weitergeführt wird, ist für mich eine der größten Entwicklungen“, so Andreas Christmann von Tchibo.

Keine Frage, dass der Röster auch in Zukunft Fairtrade-zertifizierte Bohnen aus Honduras anbieten und damit die direkte Beziehung zu den Kaffeekooperativen fortsetzen wird.