An unserem letzten Tag in der Elfenbeinküste besuchen wir das Dorf Blaisekro, nahe Bouaflé. Auch hier mussten wir erst eine abenteuerliche Urwaldpiste überwinden. Im Dorfzentrum von Blaisekro erwarteten uns die Bewohnerinnen und Bewohner. Uns wurden die Prunkstücke des Dorfes gezeigt, die neue Schule und das „Magasin“ der Kooperative Ecookim, sowie professionelle Vorrichtungen für die Trocknung der Kakaobohnen. Alle Projekte wurden durch Fairtrade Gelder finanziert.

Fairtrade-Botschafter und Schauspieler Hannes Jaenicke vor dem „Magasin“ der Kooperative Ecookim. Dort bringen die Bewohner des Dorfes, allesamt Kakaobauern, ihre Ernte bringen.
Zu dem „Magasin“ können die Bewohner des Dorfes, allesamt Kakaobauern, ihre Ernte bringen. Sie wird dort sachgerecht gewogen und zwischengelagert. Die neue Schule wurde vor 3 Wochen fertig gestellt. Hier können nun alle Kinder des 400-Einwohner Dorfes und der Umgebung gemeinsam lernen. Neben der Schule gibt es auch die ersten Toilettenhäuschen im Dorf. Der Fairtrade-Fußball, den wir für die Kinder des Dorfes mitgebracht hatten, wurde mit Begeisterung gleich ins Rollen gebracht. In Blaisekro wurde für uns deutlich sichtbar, wie notwendig die Fairtrade Prämiengelder vor Ort sind.
Zukunftsideen
Auf dem Rückweg nach Abidjan treffen wir den Chef der Kooperativen Union Ecookim, Mamadou Bamba, wieder. Der spontane Vorschlag vom Vorabend, als er als Abschiedsgeschenk einen Schokoladentaler mit dem Kölner Dom in Goldfolie gewickelt bekam, führte zu der Idee, für den Kakao der Kooperativenunion eine eigene Marke zu kreieren. Warum sollen nur die Konzerne Produkten einen Namen geben können, obwohl sie für den Rohstoff im Ursprung nicht verantwortlich sind? Beim gemeinsamen Mittagessen mit Bamba entwickelten wir erste Konzeptideen und Kriterien für die neue Marke. Es wäre die erste Brand einer Fairtrade Kooperative. Wir werden diesen spannenden Prozess weiter begleiten und freuen uns auf die Fortentwicklung!

Die Kakao-Bäuerin Emma Georgette
Ebola überall?
Das Thema Ebola, welches uns vor der Reise intensiv beschäftigt hatte, begegnete uns natürlich auch vor Ort. Hier wurden erforderliche Präventionsmaßnahmen getroffen und die Bevölkerung aufgeklärt. Allerdings wurde uns schnell klar, wie sehr Länder wie die Elfenbeinküste, in denen noch kein Ebola Fall aufgetreten ist, unter der Stigmatisierung eines ganzen Kontinents durch das Thema Ebola leiden.
Starke Frauen
Mit all diesen Impressionen, Geschichten und Begegnungen im Gepäck treten wir guter Dinge die Rückreise nach Deutschland an. Gerade dieser Besuch hat deutlich gezeigt, dass die Zukunft zunehmend in den Händen von starken Frauen liegt – starken Frauen wie die Kakaobäuerin Emma Georgette, die Nachhaltigkeitsbeauftragte von Ecookim, Aminata Bamba oder die Fairtrade Beraterin Anne Marie Yao.
Hallo Dieter,
es gibt doch schon Kooperativen mit eigenen Produkten, z.B. El Ceibo: https://www.elceibo.org/ceibo/en/products.php
Aber das darf auch gerne mehr werden! Hier kaufen kann man es ja ohnehin nicht so recht.
Viele Grüße
Frank
hat die elfenbeinküste eine zertifizierung?
Liebe Line Schmidt, in der Elfenbeinküste, dem weltweit größten Expoteur von Kakao, gibt es über 80 Fairtrade-zertifizierte Kakao-Kooperativen, die nach den Fairtrade-Standards Kakao anbauen. Viele Grüße, Daniel