Von Franziska Werner
Am 8. März, dem internationalen Weltfrauentag, hatten einige Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, mit Esther Nyambura Juma und Serah Mwangi in Austausch zu treten. Ich durfte die beiden Kenianerinnen zur Lise-Meitner-Gesamtschule in Köln-Porz begleiten. Die Schule ist seit Dezember 2015 Fairtrade-School.
Die beiden Frauen waren auf Einladung von Fairtrade Deutschland im Rahmen der Rosenkampagne unter dem Motto Flower Power für zwei Wochen in der Bundesrepublik unterwegs, um über fairen Handel zu informieren.
Alltag auf einer Blumenfarm
Esther Nyambura Juma berichtete in eindrucksvoller Art und Weise von ihrer Arbeit auf der Blumenfarm Bigot Flowers Limited am Naivasha See in Kenia. Wie sieht ihr Alltag aus? Welche Arbeiten muss sie verrichten? Wer versorgt ihre beiden Töchter, während sie auf der Arbeit ist? Bei den Schülerinnen und Schülern kamen jede Menge Fragen auf. Dabei ging die 29-jährige Blumenarbeiterin auch auf die Vorteile ein, die ihr die Beschäftigung auf einer Fairtrade-zertifizierten Farm bietet. Beispielsweise profitieren von ihrem festen Arbeitsvertrag und dem geregelten Einkommen auch ihre Kinder, denen dadurch bessere Perspektiven geboten werden.
Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit
Serah Mwangi, Referentin für Geschlechtergerechtigkeit bei Fairtrade Africa, betonte, dass gleiche Rechte für Frauen und Männer als einer der Schwerpunkte in den Fairtrade-Standards verankert sind. Dazu zählt zum Beispiel, dass eine auf einer kenianischen Blumenfarm arbeitende Frau genauso viel verdient, wie ein Mann, der dort dieselbe Arbeit verrichtet. Serahs Aufgaben sind unter anderem, Frauen an Führungspositionen heranzuführen und sie dafür auszubilden. Auf solchen Fortbildungen sind übrigens auch Männer mit dabei, denn sie müssen ebenfalls über die Thematik informiert werden. Nur mit ihrer Unterstützung wird sich die Situation der Geschlechtergerechtigkeit nachhaltig verbessern.
Fairer Handel an der Lise-Meitner-Gesamtschule
Die Schülerinnen und Schüler des Fairtrade-Schulteams und der Schülerfirma „ökotec“ hatten sich gemeinsam mit ihrem Lehrer Martin Beger bei den Vorbereitungen der Veranstaltung große Mühe gegeben. Neben fairem Saft, Kaffee und Keksen gab es auch leckere, selbstgemachte Cashew-Brownies aus fairen Zutaten. Diese und noch viele weiteren Produkte aus fairem Handel verkauft die Schülerfirma „ökotec“ im schuleigenen Kiosk. Dort werden neben Lebensmitteln auch Schreibwaren aus nachhaltiger Produktion angeboten. Die Einnahmen kommen dem Partnerprojekt in Namibia zugute.
Eine gelungene Aktion
Sowohl Schülerinnen und Schüler, als auch Lehrerinnen und Lehrer zeigten sich sehr dankbar über den Austausch mit Esther Nyambura Juma und Serah Mwangi. Auch die beiden Gäste aus Kenia waren sichtlich beeindruckt von dem Engagement der Schule. Für alle also ein gelungener Tag mit konstruktivem Austausch!
Im Anschluss an die Diskussionsrunde bekamen im Rahmen der Rosenkampagne alle Frauen eine Fairtrade-Rose überreicht. Die Aktion wurde ebenfalls vom Fairtrade-Schulteam organisiert, das, wie ich finde, wirklich bemerkenswertes Engagement zeigte!