Im Rahmen der Wahlen am 26. September und der Fairen Woche hatte ich die Gelegenheit, mit der Grünen-Abgeordneten Anna Christmann über den fairen Handel ins Gespräch zu kommen.

Wir haben über die Herausforderungen des Lieferkettengesetzes gesprochen und was es diesbezüglich noch zu tun gibt. Außerdem ging es um die Energiewende, die Deutschland dringend benötigt und wie wir diese bewältigen können. Da mein Herkunftsland Bolivien ist, ein Land mit großen Lithiumressourcen (Rohstoff für Batterien), habe ich sie speziell nach ihren Plänen gefragt, den Einsatz von Elektrobatterien für Autos in Deutschland zu fördern. Ich habe auch zu bedenken gegeben, dass bei dieser Energiewende nicht vergessen werden darf, dass Lithium wie andere Materialien eine nicht erneuerbare Ressource ist und dessen Gewinnung Auswirkungen auf die Gemeinden hat, in denen es abgebaut wird. Im Fall Bolivien liegen die Vorkommen im Salar de Uyuni, wo die angrenzenden Gemeinden eine faire Entschädigung für die Nutzung ihrer Ressourcen und ihres Wassers erhalten. Bei jeder Batterie, die Deutschland erreicht, sollte sichergestellt werden, dass sie die kleinstmöglichen sozialen und ökologischen Auswirkungen hat.

Danach diskutierten wir darüber, ob es eine Hierarchie zwischen Prioritäten gibt, wenn es um eine bewusstere Zivilgesellschaft und nachhaltigen Konsum erreichen wollen. Wir kamen zu dem Schluss, dass es gut ist, Produkte mit Bio und Fair-Handels-Siegel zu konsumieren; noch effektiver kann es jedoch sein, die Bevölkerung zu einem einfacheren und weniger konsumorientierten Lebensstil zu motivieren.

Auch interessierte mich die Frage, was Politiker:innen über die Umweltbewegung in Deutschland und insbesondere in Stuttgart denken. Anna Christmann befand, dass Stuttgart eine sehr innovative Stadt sei und immer mehr junge Leute nachhaltige und ökologische Unternehmen gründeten. Ebenso freut sie sich, dass Gruppen wie Fridays for Future eine wachsende Bewegung ist, die immer mehr Akteure vereint, die auf einen Wandel hinarbeiten.

Es war eine Ehre und Freude, die noch bestehenden Herausforderungen im Bundestag in Sachen Klima, aber auch die Sicht der Grünen zum Fairen Handel kennen zu lernen.

  • Ich bin Teil des FairTrade-Aktivistenteams, weil wir uns in einer Klimakrise befinden, über die niemand spricht. Auf globaler Ebene sind dringende Maßnahmen erforderlich. Wir alle können jedoch etwas tun, nämlich verantwortungsbewusste Verbraucher zu sein.
  • Mein Traum ist es, dass es auf allen Supermarktprodukten einen QR-Code gibt und wir den Weg sehen können, dem dieses Produkt gefolgt ist, bis es Ihre Hände erreicht hat.
  • Ich komme aus Bolivien, einem Land, das sehr reich an natürlichen Ressourcen ist, und meine Motivation ist es, für kleine Produzenten in Ländern wie meinem zu sprechen, damit sie bessere Arbeitsbedingungen erhalten, ihre Geschichte bekannt ist und Unternehmen mehr Verantwortung für sie und die Umwelt übernehmen.