Die Spur des Kaffees führt an den Deich
Joel Lopez strahlt über das ganze Gesicht: „Das ist ja mein Kaffee!“, sagt der Kaffeebauer aus Honduras – und zeigt auf ein Päckchen mit dem Fairtrade-Logo. Lopez war einer von sieben Vertretern von Fairtrade-zertifizierten Kaffeekooperativen aus Lateinamerika, die zusammen mit Fairtrade Deutschland den Kaffeeröster Azul in Bremen besuchten.
Vor Ort konnten die Gäste aus Peru, Brasilien und Honduras live sehen (und schmecken), was aus ihrer Ernte wird: In der „Rösterei am Deich“ des Rösters Azul werden die kostbaren Bohnen verarbeitet und verpackt. Neben der großen Produktionshallen kann man hier in einer Schaurösterei den Prozess genau verfolgen, der von einem Röstmeister überwacht wird.
Fairtrade verbindet nicht nur Konsument*innen mit Produzent*innen im globalen Süden, sondern stellt den Kontakt zwischen Produzent*innen und Verarbeitern, Importeuren, Händlern und Herstellern her, um den Marktzugang für Kooperativen aus Asien, Lateinamerika und Afrika zu verbessern. Azul ist bereits seit vielen Jahren Fairtrade-Partner, hier wird Nachhaltigkeit großgeschrieben.
Faire Einkommen – bessere Zukunftsperspektiven
„Durch Fairtrade können Kaffeebauer ein würdiges Einkommen erhalten“, sagt Pedro Rodriguez, General Manager der Kaffeekooperative ACPC Pichanaki aus Peru. Die Fairtrade-Kaffeemindestpreise wurden vor einem Jahr deutlich angehoben. Zudem ermöglicht die Fairtrade-Prämie – ein finanzieller Zuschlag, der an die Kooperativen ausgezahlt wird – die Umsetzung von Projekten vor Ort.
Im brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo konnte so die Kooperative Cafesul, seit 2008 Fairtrade-zertifiziert, eine Studie zur CO²-Emmissionen im Kaffeeanbau durchführen. Durch den Einsatz von organischen Düngern, Bodenpflege und weiteren nachhaltigen Praktiken schaffte die Kooperative, den Anbau klimapositiv zu gestalten, sagte General Manager Renato Theodoro – es wird dabei also mehr CO² gebunden als ausgestoßen.
„Trinkt mehr Fairtrade-Kaffee“
Der Besuch der Kaffeebauern bei Azul war für viele von ihnen das Ende einer Europareise, finanziert durch das Fairtrade-System, die die Teilnahme an einer Fachmesse einbezog. Einige Teilnehmer*innen hatten lange Rückreisen vor sich: Pedro Rodriguez, zum Beispiel, würde mehr als zwei Tage unterwegs sein, bis er wieder zuhause ankam. „Sag den Leuten, dass sie mehr Fairtrade-Kaffee trinken sollen, das hat eine positive Wirkung auf unseren Alltag“, sagte er zum Abschied. Hiermit getan.