Kleinbäuerinnen und -bauern weltweit sind besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels: Die gewaltige Aufgabe, sich an den veränderte Wetterbedingungen anzupassen, können sie meist nicht ohne Ressourcen und Unterstützung von anderen öffentlichen und privaten Akteuren bewältigen. 

Darum hat das Fairtrade Produzentennetzwerk Lateinamerika und Karibik – kurz CLAC – das Projekt EXCHANGE (2019 – 2021) ins Leben gerufen. Das Projekt sollte dazu beitragen, kleinbäuerliche Gemeinschaften zu Schlüsselakteuren im Bereich Klimaschutz und Klimaanpassungsmaßnahmen zu machen.

Im Rahmen des Projekts fanden unter anderem „Climate Leadership Academies“ in Ecuador, Bolivien, Guatemala und Nicaragua statt, an denen 112 junge engagierte Menschen aus 41 Fairtrade-zertifizierten Organisationen teilnahmen. Ziel war es, die Nachwuchsbäuerinnen und -bauern untereinander zu vernetzen, sie als Klimaexpert*innen und Interessenvertretung für ihre Genossenschaften auszubilden und sie stärker in die nationale Koordination der Fairtrade-Kooperativen einzubinden.

Irene Huarachi Arcayne, Produzentin der Nationalen Vereinigung der Quinoa-Produzenten (ANAPQUI) und Vertreterin der Jugend im Quinoa-Netzwerk in Bolivien, erklärte: „Ich wurde als Führungskraft im Umgang mit dem Klimawandel geschult, das war ein sehr wichtiges Thema für uns. Wir haben gelernt, wie wichtig Führung in unseren Netzwerken und Organisationen ist, und wir haben uns als junge Menschen verpflichtet, neue Herausforderungen anzunehmen und uns um die Umwelt zu kümmern“.

Auch praktisch umsetzbares Wissen zum Klimaschutz konnten die Nachwuchsbäuer*innen nach den Weiterbildungen in ihre Kooperativen tragen, wie Nestor Belisario Quispe vom Bauernverband Montana Verde Bolivien berichtete: „Ich habe gelernt, dass es besser ist, Nutzhölzer zu erhalten, die ein wesentlicher Bestandteil unserer Natur sind und CO₂ umwandeln. Die Bäume fangen es auf und verwandeln es in etwas Nützliches für die Erde.“

Neben den Climate Leadership Academies konnte das EXCHANGE-Projekt weitere Erfolge verzeichnen, die den Kooperativen zukünftig helfen, dem Klimawandel aus eigener Kraft zu begegnen. So wurden etwa 23 Aktionen von den teilnehmenden Fairtrade-Ländernetzwerken durchgeführt, um die Anfälligkeit der Kleinbauernfamilien für den Klimawandel zu verringern, acht Arbeitsgemeinschaften zwischen den Ländernetzwerken geschlossen, um Klimaanpassungs- und Klimaschutzmaßnahmen gemeinsam durchzuführen und rund 4.000 Kleinbäuerinnen und -bauern erhielten technische Beratung, um ihre Produktion zukunftsfähiger zu machen.