Kampala oder Köln – Hauptsache fairer Handel.

Ursprünglich wollten wir mehr über den Kaffeeanbau in Uganda erfahren. Aufgrund der pandemischen Umstände musste diese weite Reise jedoch entfallen und so freuten wir uns umso mehr, dass wir dennoch eine Reise auf Spuren des fairen Handels erleben durften.

Wir, das sind ursprünglich 10 Mitglieder verschiedener katholischer Jugendverbände, die alle im BDKJ vertreten sind. Ziel des Projektes war es, dass wir uns zunächst selbst über den fairen Handel weiterbilden und anschließend als Multiplikator*innen in unseren Verbänden fortwirken können. Dafür haben wir alle ein Projekt entwickelt, mit dem die Ideen des fairen Handels zukünftig in unseren Verbänden weitergegeben werden können.

Während unserer gemeinsamen Reise konnten wir verschiedene Akteur*innen des fairen Handels näher kennenlernen und ins Gespräch über zukünftige Entwicklungen kommen.

Während unseres ersten Stopps in Köln lag unser Fokus dabei bei deutschen Akteur*innen. Nachdem wir in einer Videokonferenz mit Gepa neues über Bestrebungen für mehr Klimagerechtigkeit und zu Produkten, die im globalen Süden fabriziert werden, erfahren hatten, führte uns der Trip am zweiten Tag in die neuen Räumlichkeiten von Fairtrade Deutschland. Der Besuch dort stand ganz im Zeichen der Banane. Gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Dieter Overath konnten wir über die Zukunft des fairen Handels sprechen. Außerdem erhielten wir Einblicke in den Vertrieb von Bananen und durften etwas über die Wirkung von Fairem Handel lernen. Selbstverständlich nutzten wir unseren Besuch auch dafür, die neuen Räumlichkeiten von Fairtrade zu erkunden.

Bereits am dritten Tag stand die zweite Stadt auf unserem Programm. In Aachen präsentierte sich uns das Hilfswerk misereor. Besonders spannend war dort die Ausstellung zur Geschichte des fairen Handels, die aus Exponaten aus dem misereor-Archiv konzipiert worden war. Weitere Themen in Aachen waren die Kampagnenarbeit sowie die (kritische) Betrachtung historischer Berichte zu fairem Handel. Doch damit noch nicht genug des Programms, denn noch am Nachmittag fuhren wir weiter mit dem Zug zu unserem längsten Stopp nach Brüssel.

Auch dort waren wir weiterhin sehr aktiv und widmeten uns zunächst dem Zentrum der europäischen Demokratie. Im Parlamentarium erfuhren wir mehr über die Geschichte der EU und über die demokratischen Prozesse in der EU. Und auch Brüssel konnten wir bei alternativen Stadtführungen besichtigen und erfuhren dabei interessante Geschichten über das EU-Viertel und begaben uns auf die Suche nach Spuren des Kolonialismus, die in der Hauptstadt verteilt liegen.

Am Montag erlebten wir ein volles Programm. Nachdem wir am Vormittag die Vertretung verschiedener Hilsfwerke (u.a. misereor) CIDSE und die Vertretung der europäischen Bischofskonferenzen besucht hatten, holten wir uns am Nachmittag noch Input vom Fair-Trade-Advocacy-Office, bevor wir uns schließlich mit dem Europaabgeordneten Sven Simon austauschen konnten. Wir haben uns sehr über den direkten Austausch gefreut und fanden es sehr bereichernd so direkte Einblicke in die europäische Demokratie zu erhalten. Besonders konnten wir uns zu Handelsthemen wie dem EU-Mercosur-Abkommen austauschen und auch das Thema eines europäischen Lieferkettengesetzes kam zur Sprache.

Nach diesem intensiven, aber auch langen Tag waren wir dann leider auch schon fast am Ende unseres Trips. Nach einer Reflexion ging es wieder nach Hause.

Im Gepäck haben wir nun viele spannende Informationen zum fairen Handel. Außerdem fühlen wir uns durch unsere gemeinsame Reise bestätigt: Wir werden weiter für einen fairen Handel eintreten und unsere Erkenntnisse weitergeben!