Am 16. Juni 2020 führte TransFair e.V. seine jährliche Mitgliederversammlung (MV) durch. Dieses Jahr erstmals digital. Wofür sich in den letzten Jahren noch persönlich in Köln oder Berlin getroffen wurde, versammelten sich die meisten Teilnehmer*innen in diesem Jahr aufgrund der aktuellen Situation vor den heimischen Bildschirmen.

Wer war dabei?

Trotzdem, oder gerade deswegen, konnten wir bei dieser Mitgliederversammlung einen Teilnahmerekord verzeichnen, was uns alle freudig stimmte. Die beiden Aufsichtsratsmitglieder Dr. Frank Eichinger von der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg und Dr. Clemens Kienzler vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend übernahmen abwechselnd die Moderation und achteten darauf, dass sich die Referierenden an ihr Zeitlimit hielten um die Veranstaltung planmäßig um 15 Uhr beenden zu können.

Nach der organisatorischen Klärung und einer kurzen Vorstellung aller Anwesenden ging es dann auch schon los. Im Laufe des Tages bekamen die Teilnehmenden unter anderem von den Vorstandsmitgliedern einiges an Informationen vermittelt, wie zum Beispiel über die Finanzen von TransFair oder die Entwicklung des Fairtrade Systems in Zeiten von Corona und entsprechende finanzielle Hilfen für die Produzentenorganisationen. Auch auf das Geschäftsjahr 2019 wurde zurückgeblickt, in dem erfreulicherweise eine Steigerung der Absätze für Fairtrade Produzent*innen verzeichnet werden konnte.

Abstimmungen

Auf so einer Mitgliederversammlung muss natürlich über ein paar Dinge abgestimmt und entschieden werden. Aufgrund der digitalen Form der MV wurden den Teilnehmer*innen deswegen im Vorfeld rote und grüne Abstimmkarten geschickt. Diese hielten sie dann in die Kamera, um entweder Zustimmung oder Ablehnung auszudrücken. Bei dieser Gelegenheit hatten wir allen Mitgliedern auch Schokolade, Nüsschen und andere Kleinigkeiten mit ins Paket gelegt, um für das leibliche Wohl aller Teilnehmenden während der MV zu sorgen. Aufgrund ihres Homeoffice, hatte das Paket einige Teilnehmenden gar nicht erreicht. Dafür konnten wir bei den Abstimmungen eine Reihe kreativer Alternativen zu den Stimmkarten begutachten. Jeder hielt etwas hoch, was eine grüne oder rote Farbe hatte. Besonders gefallen hat mir die Idee der Welthungerhilfe, die eine grüne Pflanze hochhielt, um ihre Zustimmung auszudrücken. So wurde zum Beispiel eine Satzungsänderung bezüglich einer Formulierung einstimmig angenommen.

Mit Mentimeter, einem digitalen Echtzeit-Abstimmungstool, wurde die Tagesordnung genehmigt. Für die Vorstände Dieter Overath, Claudia Brück und Detlev Grimmelt war natürlich die Vorstandswahl die wichtigste Abstimmung. Auch diese fand nicht durch die erwähnten Abstimmkarten statt sondern, um das Wahlgeheimnis zu wahren, mit einem externen Programm.

Zuvor hatten noch einmal alle Vorstände die Möglichkeit sich vorzustellen und Fragen zu beantworten, was auch ausführlich genutzt wurde. Besonders gern wurde die Frage gestellt, wo es denn im Moment Probleme im Fairtrade-System gibt und was man vielleicht noch in Zukunft erreichen kann. Alle Vorstandsmitglieder konnten die Fragen souverän beantworten. Diese Wahl war deshalb auch besonders spannend, da die Ergebnisse durch ein Problem mit der Software erst später als geplant eingesehen werden konnten. Es gab jedoch nur gute News, denn das Vorstandstrio wurde einstimmig wiedergewählt. Besonders an dieser Vorstandswahl war noch etwas anderes. Ein neues mögliches Vorstandsmitglied hatte sich zuvor vorgestellt und trat bei der Wahl ebenfalls an. Katja Carson wurde ebenfalls einstimmig zum Vorstandsmitglied gewählt. Statt den bekannten drei hat TransFair nun also vier Vorstandsmitglieder. Nach Verkündigung der Ergebnisse wurden alle beglückwünscht und beklatscht. Auch von mir noch einmal: „Herzlichen Glückwunsch!“

Schwierigkeiten

Natürlich kommt es bei einer rein digitalen MV auch mal zu Problemen mit der Technik. Aus diesem Grund war auch Sarah Fasbender vom Dienstleister D-Network dabei. Mit ihrer ruhigen Art half sie im Hintergrund allen Teilnehmenden, die ein Problem hatten, sehr schnell weiter und trug so zum reibungslosen Ablauf der Veranstaltung bei.

Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass die digitale Mitgliederversammlung von TransFair ein voller Erfolg war. Bis auf die kleinen technischen Probleme lief alles reibungslos. Alle wichtigen Entscheidungen wurden getroffen und alle notwendigen Informationen ausgetauscht. Natürlich lässt sich diese MV nicht mit einer Präsensveranstaltung vergleichen. Aber auch wenn die persönliche Nähe fehlt, wurde das beste aus der aktuellen Situation gemacht. Außerdem dankt es einem die Umwelt und auch das Portemonnaie, wenn die Teilnehmenden auf eine lange Anreise verzichten können. Vielleicht gibt es ja auch nach Corona noch mehr solcher digitaler Veranstaltungen? Warscheinlich, denn diese Form der Veranstaltung hat sich am 16.06. durchaus bewährt und wir fühlen uns souverän im Umgang mit digitalen Tools. Eine rundum gelungene Veranstaltung.

Ein Gastbeitrag von Timon Lorenz, FSJler bei TransFair e.V.